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Cover... zu diesem Buch... Grenzen, ein Vorwort... Reise nach Antonien... Ausflug... Schreiben... Sonnenbad... Philosophien... Es beginnt... Finden... Leiden... Sprechen... Geräusche... Am Ende... Zum Autoren...

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Hinter diesen Mauern strahlt die Sonne, Maja... Das ist ein Gegensatz zu unserer Finsternis...

Ja, Kevin, das tröstet mich nicht so richtig, aber danke, danke für deinen Trostversuch.

Hast du schon mal über die Welt nachgedacht, also so über den Sinn des Lebens oder darüber weshalb das alles so ist wie es ist?

Jaaah, so ein wenig, aber nicht so ganz richtig. Ich habe immer wieder aufgegeben. Irgendwie komme ich da nicht weiter.

Ist es für dich wichtig mehr darüber zu erfahren?

Ja, schon, aber ich weiß nicht wie ich es anfangen kann.

Ja, ich verstehe schon, dass es schwierig ist für sich etwas zu finden, was die Welt erklärt. Wenn man etwas gefunden hat, dann ist es auch die ganz persönliche Erklärung. Das ist wohl genauso wie jemand der erklären will weshalb er an einen Gott glaubt. Kannst du das erklären?

Nein, ich glaube einfach das da was ist!

Betest du?

Nein, eigentlich nicht so richtig, aber ich habe jetzt schon mal daran gedacht zu Bitten, dass wir beide hier gesund herauskommen.

Weißt du, Maja, meine Philosophie ist die zu denken, dass alles was geschieht aus einem Grund geschieht... es ist der Sinn meines persönlichen Lebens... die Bewegung.

Da denke ich, zu jeder Zeit und bei jedem Vorgang der bei uns abläuft... es findet alles zwischen zwei Punkten statt... z.B. immer von A nach B. Ich nenne das Dualismus. Da gibt es einige Philosophen, die eine ähnliche Vorstellung hatten, schade, sie sind alle gestorben, aber in unseren Aufzeichnungen und Erinnerungen leben diese Menschen und Gedanken weiter.

Wenn du gehst, gehst du von A nach B. Wenn du deinen Kopf bewegst, dann von A nach B. zwinkerst du mit deinen Wimpern, von A nach B und so weiter...

Ich suche mir ständig neue Beispiele und frage mich, ob ich mit meiner Philosophie für mich persönlich recht behalte. So ist, wenn wir gestorben sind so, dass wir uns scheinbar nicht mehr bewegen. Dem ist aber nicht so. In uns finden energieintensive Vorgänge statt, die zwar nicht mehr unseren gesamten Körper bewegen, aber die sich selber wiederum von A nach B bewegen. Und zwischen jeder der Bewegungen gibt es unendlich viele Stufen der Bewegung...

Als zweites sage ich, dass nichts auf der Welt absolut ist. Manches kann ich nicht beweisen. Ich muss es für mich auch gar nicht beweisen, wem auch?

Absolut würde bedeuten, dass es eine Einheit gibt, die kein Gegenteil hat..., also etwas, was ganz alleine in der Welt steht. Nun haben die Kirchenfürsten als Gegensatz zu Gott den Teufel gewählt, also ist selbst Gott nicht absolut... ...nun ist das wiederum eine Erfindung von Menschen und da bin ich mir eigentlich sicher, dass die Menschen immer irren und nur etwas erfinden damit sie daraus einen Vorteil haben.

Vielleicht sind ja die entdeckten Schwarzen Löcher im Universum ein Beweis, dass jene absolut sind, aber ich denke auch dazu wird es einen Gegensatz geben, den ich nur nicht benennen kann weil mir das Wissen fehlt.

Kevin, ich muss mal einen Moment Pause haben, weil ich das alles nicht so schnell verstehen kann..., sei mir bitte nicht böse...

Nein, ok, Pause, ich schweige mal ein wenig... ich habe doch gar keine Zeit dir böse zu sein...

Wenn Du wieder etwas hören möchtest dann sagst du mir das einfach...


Tock, tock, tock

Ich konnte Maja wirklich verstehen. Meine Gedanken auszusprechen war auch für mich eine Art Ablenkung. Wir konnten nicht die ganze Zeit Schweigen aber auch nicht die ganze Zeit sprechen. Selbst das Sprechen fiel uns schwer, weil es langsam auch mit unseren Kräften bergab ging. Irgendwie merkte ich eine Erschöpfung, die ich nicht genau bestimmen konnte, aber es war eine Mischung zwischen totaler Müdigkeit, dem Aufbäumen und dem Horchen, aber auch durch Durst und Hunger. Ach wie hätte ich mir eine warme Dusche vorstellen können, stundenlang das Wasser über mich laufen lassen und immer wieder merken wie ich mich frei bewegen konnte.

Ich finde das sehr interessant, lieber Kevin, was du für Gedanken hast. Wenn ich später mal die Lust und die Zeit habe darüber nachzudenken dann will ich das gerne machen.

Du wirst später in deiner Erinnerung viel Zeit brauchen, auch um den Schrecken und den Schock wieder abzubauen. Wenn ich dir dabei helfen kann, so will ich das gerne machen.

Weißt du, Kevin, ich werde nichts vergessen wollen und können. Ganz besonders ist mein Denken an dich bestimmt mein ganzes Leben das Wichtigste an das ich mich erinnern möchte.

...das ist schon eine ganz schöne Belastung! Also, wenn du soviel an mich denkst, dann ist dein Kopf ja voller krauser Gedanken... ach nee, da mache dich mal von frei, ich bin nur einer unter vielen.

Nein, bist du sicherlich nicht. Ich habe dich gefunden, auch wenn ich noch vieles an Leben vor mir habe, so wird es keinen Gedanken geben dich zu vergessen, wirklich, ich liebe dich, Kevin, auch wenn wir uns erst so kurz kennen...

Ja, Maja, ich habe dich auch sehr lieb gewonnen und du kannst sicher sein, ich werde dich nicht vergessen wollen...




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