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Kennenlernen



Durch die schmale Häusergasse konnte man in einen Innenhof kommen, in dem sich ein minikleines Cafe eingerichtet hatte. Der Innenhof war etwas tiefer gelegen, so ungefähr eine Tischhöhe tiefer, wobei es in diesem Areal noch ein kleines, wiederum tiefer gelegenes Rundell gab, welches einen Grill und die dazugehörigen Gerätschaften aufnahm.

Nun, dies kleine Cafe war ein angenehmer und reizvoller Anziehungspunkt für die Bremer und auch für die vielen Touristen, die aus einer Vielzahl von verschiedenen Ländern kamen und dieses Kleinod an Baukunst besichtigen wollten. Die Plätze waren ziemlich besetzt, ausser an meinem Tisch waren noch zwei Stühle frei.

"Ist hier noch ein Platz frei?"

Die schlanke, junge Frau mit ihrem wuschelig lockigem, blondem Haar hatte scheinbar keine Scheu dies zu fragen. War ich nun ein Mensch, den man das ruhig fragen konnte weil ich so vertrauensvoll aussah oder war es einfach ein beschwingtes Gefühl des Reisenden, der sich in fremder Umgebung freier verhielt als zu Hause?

"haupitzkapuu... Entscheidung!"

"Natürlich, gerne. ...nehmen sie doch Platz wo sie möchten!" sagte ich zuvorkommend und etwas überrascht.

Die Stimme dieses wirklich aparten Wesens hatte eine so unterschwellige Fröhlichkeit, das ich meine Überlegung, ob ich der Anziehungsgrund für dieses Platznehmen war, schnell beiseite schob. Es waren ja auch nur noch diese Stühle frei. Höchstwahrscheinlich war diese bewegliche Menschenfrau innerlich so gut gestimmt, als das sie in vielen Lebenslagen so offen reagieren würde. Ich würde es ihr wünschen.

Weshalb gab es auch diese allgemeine menschliche Scheu an einem Tisch Platz zu nehmen an dem schon jemand saß?
Irgendwie hatten manche jüngere Menschen dabei weniger Zurückhaltung und setzen sich einfach, oder fragten ziemlich nebenbei. Es hatte eben wohl doch mit der Berührungs-Intim-Zone zu tun, die jedes Lebewesen als Schutzwall um sich herum trug? Die meisten waren wohl schutzanfällig?

Die Bedienung in diesem kleinen Cafe war zu dieser Nachmittags-Zeit trotz des guten Gastbesuchs nicht so sehr angespannt. Sie kam an jetzt unseren Tisch und fragte was sie für die junge Frau tun könnte.

"haupitzkapuu... Entscheidung!" Ich hatte entschieden zu fragen...

"Ich hätte gerne einen Tee und ein kleines Stück trockenen Kuchen" sprach sie frisch in ihrer leisen aber gut vernehmbaren Stimme.

"haupitzkapuu... Entscheidung!" Ich hatte entschieden zu fragen...

"Darjeeling, Broken Island, Earl Grey, oder? Kännchen oder Tasse?" fragte die kleine Bedienungsfrau.

"haupitzkapuu... Entscheidung!"

"Earl Grey im Kännchen wäre schon sehr gut! Danke!"

Was auch immer in einem solchen Bestellgespräch gesprochen wurde, es machte manches Mal deutlich, wie die einzelnen Menschen gestimmt waren. Diensteifrig, überzogen freundlich, abweisend oder natürlich frisch und wie ein solches Gespräch begann, so wurde auch die Stimmung gut oder weniger gut. Dieses Gespäch war nicht sonderlich wortreich, dennoch nicht unbedingt unfreundlich.

Ich blickte zurückhaltend auf ihr leicht gebräuntes Gesicht, vollzog einen ganz schnellen Blick abwärts auf Halsbeuge und Schulter und hatte die ersten Eindrücke schon gesammelt ehe sich ein Gespräch eröffnete.

"haupitzkapuu... Entscheidung!" Ich hatte entschieden zu fragen...

"Sie sind hier zu Besuch?" fragte ich zurückhaltend, auch weil ich nicht den Eindruck vermitteln wollte ich würde zwangsläufig ein Gespräch aufdrängeln, weil es sich zufällig ergeben hatte mit einem Menschen an einem Tisch zu sitzen zu dem sich zumindestens oberflächlich ein gewisse Sympathie ergab.

"haupitzkapuu... Entscheidung!" Ich hatte entschieden zu fragen...

"Ja, ich mache hier eine kurze Stippvisite, so eine Art Zwischenstation in meiner Urlaubsreise durch Deutschland."

Ich hatte schon vielfach Gespräche mit anderen Menschen in solchen Situationen angefangen und war eigentlich fast niemals über eine Zeitspanne von vielleicht 30 Minuten hinausgekommen, eben "small talk" (schmales Gespräch) wie man im deutsch- englischen Kauderwelsch so von sich gab.

Das ich schon allein in dieser Zeit im Cafe riesige kleine und große Entscheidungen getroffen hatte wurde mir eigentlich nicht direkt bewußt, doch ich wollte mir dieses offener bewußt machen um immer wieder auch meine Philosophie des Dualismus, also der Bewegung allen Seins, klar zu machen, wehalb auch immer.

Ich habe nicht vor, jede Entscheidung mit "haupitzkapuu" jetzt zu kommentieren, doch zum sensibel machen für dieses dualistische Prinzip ist es einfach wichtig zu Beginn einer Geschichte zu verstehen, das jede unserer Entscheidungen mit einer Bewegung verbunden ist. Ohne geht es einfach nicht!

"haupitzkapuu... Entscheidung!" Ich hatte entschieden zu fragen...

"Oh", sagte ich leicht interessiert, "sie fahren durch Deutschland?!"

"ja", Deutschland als ein Möglichkeit mal etwas mehr aus meiner Heimat kennenzulernen! Natürlich kann ich nicht alles auf einmal und sicher niemals alles insgesamt kennenlernen!"

"Ja, da gibt es kaum eine Chance, alles kennenzulernen. Ich vergesse wahrscheinlich bei einem solchen Versuch die ersten Stationen meiner Reise, wenn ich zwanzig Stationen durchreist bin", lachte ich etwas verlegen.

"nun", sie zog die Augenbrauen ein wenig hoch und ihre Nase kräuselte sich,"ich wollte auch nicht unbedingt alles behalten, sondern nur die wirklich für mich wichtigen Eindrücke, aber, was wichtig ist, das werde ich vielleicht nicht sofort erkennen können!"

Sie lächelte ein wenig, wie selbst amüsiert und freute sich wohl doch über dieses kleine Gespräch über ihre Reise.

"Was machen sie denn hier?"

"Ooch, ich?" ...ich bin gerade mal hier um ein wenig zu entspannen, also, etwas Tee trinken, ein Stück Kuchen essen und über manche Gegebenheiten nachzudenken!"

"Was arbeiten sie denn so?"

"Nun, ich habe, egal wem Dank sein, die Arbeit für das tägliche Existieren aufgeben können und mache das, womit ich mir eine innerliche Zufriedenheit schaffen kann!" "Nicht das ich Millionär bin..., aber es reicht für etwas Leben!"

Die Art, wie sie auch diese Kleinigkeiten in unserem Dialog ausdrückte, fand ich sehr interessant. Ich hatte immer das Gefühl bei jeder Frage die sie stellte und bei jeder Antwort könnte noch soviel an Neuem folgen. Ich war darüber richtig erfreut! Das ist so selten!

"...das ist ja ein idealer Zustand!" sagte sie in ihrer zurückhaltenden, aber sehr klaren Art, etwas zu sagen.

"Ja, das ist sicher ideal, hat aber eben auch seine Seiten über die man nachdenken muß, alles ist nicht nur schön, es gibt auch die anderen Seiten!"

"Sicherlich, die Welt ist nicht nur schön!"

Der Tee kam und ein Stück trockener Zupfkuchen.

"Ja, danke sehr!"

"Ich wünsche ihnen guten Appetit!" lächelte die sehr nette kleine dunkelhaarige Bedienungsfrau und entschwand. "...sie müssen den Tee noch ein wenig ziehen lassen, weil der Beutel erst ganz kurz drinne ist!" rief sie etwas aus dem Hintergrund.

"Danke, das mache ich!"

"Sie reisen alleine?" fragte ich, auch mit dem Hintergedanken zu erfahren, ob es da noch einen Anhang gab.

"Ja, mein Mann muß leider arbeiten, aber er hat auch nicht so viel Interesse an Städtereisen, deshalb fahre ich auch gerne alleine, also, etwas ungestört!" Sie lächelte mit einem zart ironischen verziehen ihrer Unterlippe, aber nicht enttäuscht oder vielleicht böse.

"Ja, da gibt es sicher einen Haufen an Interessen die der Partner nicht unbedingt teilen will. Ich habe da wahrscheinlich genau die gleichen Bedingungen. Ich mache mir da aber keine großen Probleme, wenn man sich abgestimmt hat."



WVL







Immer wird uns die Frage beschäftigen was DAVOR und DANACH war und kommt.

Selbst wenn ich dafür eine Formel hätte, wäre es nicht realistisch etwas danach zu errechnen, denn das Rechenergebnis einer solchen Formel wäre so unverständlich als daß sie niemals zufriedenstellen könnte. Nun, trotzdem will ich eine Erklärung formulieren, die das DAVOR und DANACH in eine denkbares realistisches Ergebnis wandelt. Es ist eine These, eine unter vielen!

Nichts ist absolut! Alles ist zusammengehörend, also eins!

Anfang und Ende ist immer DAVOR und DANACH. Das DANACH wird sich immer wiederholen, allerdings in einer nicht absoluten, unermeßlich riesigen Unendlichkeit.

Damit wäre eigentlich alles geschrieben! Schluß!

Wenn ich es mir einfach machen würde! Aber einfach ist vieles leider nicht!

Die Frage wäre, was ist vor dem Anfang und wieder davor und davor, was allerdings zu nichts führen würde.

Also, ich versuche es zu definieren. Diese Definition kann nur philosophisch sein, denn mein Wissen um Mathematik und Formelerstellung würde nicht ausreichen dieses zu erklären.

Die uns bisher bekannten Baustoffe und kleinsten Teilchen einschliesslich der Energien, wie Anziehungskraft, Magnetenergie, ... sind Teile, die durch ihr Zusammenwirken die uns bekannten und geheimnisvollen Umfeldbedingungen ergeben. Selbst Begriffe, wie Zeit und Raum, schwarze Löcher und Lichtgeschwindigkeit ergeben in einem unendlich offenen Raum eine gemeinsames Ganzes an Existenz.

Der Oberbegriff für dies alles gilt für viele Menschen als Gott. Es wäre für mich zu einfach dies so zu belassen, weil es mir anders nicht erklärbar ist.

WVL